Es ist im Moment wirklich nicht leicht, einen vernünftigen Spielbericht zu verfassen. Zumindest gestaltet es sich aus meiner journalistischen Laiensicht durch die BVB Brille nicht gerade einfach. Spätestens jetzt ist die gelbe Truppe in der Bundesliga, im Alltagsgeschäft angekommen. Dabei hatte die Woche so gut begonnen. Gegen Arsenal auf der europäischen Bühne konnte man gegen einen der ganz großen Gegner nicht nur mithalten, man hätte auch gewinnen können. Doch leider reichte es nur zu einem fulminantem Schlusspunkt, der sein Ende im rechten Winkel fand und den Tempel zum beben brachte.
Weit weniger fulminant waren die Auftritte zuvor und danach gegen Berlin und in Hannover. Konnte man beim Heimspiel gegen die Hauptstädter noch von einem Ausrutscher sprechen - der Ball wollte einfach nicht ins Tor – so muss man beim Gastspiel in Niedersachsen sich schon eher an die eigene Nase fassen. Nur am fehlenden Götze kann man das sicher nicht festmachen. Und auch die DMs namens Gündogan und Da Silva können sehr wohl gegen den Ball treten. Nicht notwendig, aber konsequent auch der Wechsel von Großkreutz hin zu Perisic. Der gute Dortmunder hat die Pause auch einfach mal gebraucht.
Von Beginn an zeigten die Unseren, wer hier den Ton angibt. Im Grunde verlief alles so wie stets in dieser Saison. Man hatte große Anteile am Spielgerät und spielte bis zur Linie um den Sechzehner auch gut nach vorne. Doch spätestens dort schlichen sich dann Unkonzentriertheiten ein ,die dazu führten, dass der letzte Ball oder der Torabschluss sein Ziel verfehlten. Besserungen waren gleichwohl zu erkennen. Die offensive Dreierreihe um Kagawa, Kuba und eben Perisic wusste durchaus zu gefallen. Das hat man diese Saison vor allem vom Polen schon anders gesehen. Nichtsdestotrotz sprangen insgesamt zu wenige Torchancen heraus, sodass man sich über das Remis zunächst nicht beklagen durfte.
Im zweiten Durchgang dann ein ähnliches Bild. Dominierende Gäste spielten sich durch die Einbahnstraße in Richtung Zieler. Durch eine eigentlich stupide Situation durch das Zentrum steht plötzlich Kagawa frei und hebt den Ball über den heraneilenden Torwart in die Maschen. Endlich dachten wohl viele, endlich das erlösende 1:0 für uns. Doch dann zeigte sich nach und nach, dass man diese Saison noch nicht so gefestigt und nicht in der Lage ist, mal dieses „dreckige“ 1:0 über die Zeit zu bringen und die Punkte zu entführen. Wie auf Kommando ließ man die Gastgeber kommen, und das völlig ohne Not. So wachten die Gastgeber langsam auf und kamen zu ersten Chancen. Nach einem nichtgegebenen Handspiel an der Strafraumgrenze folgte mit der folgenden Ecke das (leider) verdiente 1:1. Ärgerlich genug wurde es noch schlimmer, als Subotic 2 Minuten später auf dem Geläuf ausrutschte und ya Konan (oder wie der heißt) den Siegtreffer markierte.
Willkommen in der Tristesse. Zum ersten mal war auch Hannover zu hören. Der Dortmunder „Sing-Sang“ wusste aber nicht gerade zu gefallen, sodass die Tribünenpunkte zumindest geteilt werden mussten.
Eine Anmerkung sei jedoch erlaubt: Dieser Mannschaft kann man gar nicht so viel vorwerfen. Wo letzte Saison auch mal das nötige Glück hold war, haste nun die Scheiße am Fuß. Hier mal einen Schritt im Fünfer zu spät, da die Flanke mal nicht genau genug und zur Not halten Pfosten und Latte dem BVB nicht die Stange (welch mieser Kalauer…). Vielleicht muss man sich auch das Glück einfach erarbeiten. Dazu hat man nun ne ganze Woche Zeit, damit das bei den ebenfalls schwächelnden Mainzern besser klappt. Denn, wie Klopp schon feststellte, der Druck ist jetzt spürbar. Dies wird spätestens bei einem Blick auf die Tabelle deutlich. Mit einem Dreier beim Karnevalsclub könnte man wenigstens ein paar Wolken vertreiben, auch um nicht auf Wochen (Monate?) den Anschluss nach oben zu verlieren.