Freitag, 18. Februar 2011

Das Betze-Feeling


Krankheitsbedingt etwas verspätet noch kurz paar Impressionen vom letzten Kick unserer Borussia. Für mich hat hier einfach wieder der Betze-Mythos aus den Neunzigern zugeschlagen. Ein Spiel, das man von vorne bis hinten dominiert hatte und somit auch verdientermaßen hätte gewinnen müssen.

Hätte man ja auch fast getan. Aber leider eben nur fast. Denn dieser Betzenberg zu Kaiserslautern ist eben kein gewöhnliches Stadion mit gewöhnlichen Fans und 08/15 Ambiente. Für mich konnte man dies schon vor dem Anpfiff spüren. Und da musste auch kein Watzke zuvor vor die Kameras treten und noch explizit von einem „Traditionsderby“ reden. (Was ist eigentlich genau ein Traditionsderby? à Egal)

Während des Spiels konnte man dieses besondere Flair „Betze“ irgendwie spüren, zumindest subjektiv. Die Zuschauer gingen bei jeder noch so kleinen Aktion mit. Jeder Einwurf wurde da beklatscht und bei jeder kniffligen Entscheidung gepfiffen, was das Zeug hielt. Am bemerkenswertesten fand ich, dass quasi gänzlich auf Schmähgesänge verzichtet wurde. Beide Lager peitschten vielmehr ihre eigene Mannschaft an, besonders unserem Mob wurde auch von Lauterern ein sehr guter Auftritt bescheinigt. So muss das sein, und so wünscht man es sich immer, wenn nicht gerade DAS Derby ansteht. Also ein rundum gelungener Abend unter wunderbarer Flutlichtatmosphäre. Sollte man meinen.

Wäre da nicht unsere mangelhafte Chancenverwertung, die uns nicht zum ersten Mal um den verdienten Sieg gebracht hätte. Noch kurz vor Schluss endlich nach einem Gewusel den goldenen Punch gesetzt. Der Gästeblock explodierte förmlich ob des langen Wartens auf diesen Moment am Abend. Und dann kam doch das, warum ich den Betze doch irgendwie hasse. Da fällt dann der Schiri auf ne Schwalbe rein, die obendrein mit der Ampelkarte für Subotic endet. Und dann kommt die 90. Min in diesem Stadion. Mythen und Sagen ranken sich um die Schlussphase an dieser Stätte. Da haben schonmal die Stadionsprecher bei Rückständen falsche Spielminuten durchgesagt, von der Verunsicherung von so manchem Schiri ob der hitzigen Atmosphäre mal ganz zu schweigen. Und irgendwie iser dann wirklich drin in der letzten Minute. Unfassbar, aber man konnte es erahnen, wenn man die Minuten zuvor gesehen hat. Irritiert durch die Unterzahl hat man den Faden verloren und passend dazu schießt ausgerechnet Moravek das Ding unhaltbar in den Winkel. Aus. Vorbei.

Irgendwie ist man doch enttäuscht. Hätte man gewonnen, hätte man mindestens einmal zu hören bekommen: „Wer solche Spiele gewinnt, der wird auch M…“
So ist es das zweite Unentschieden in Serie. Krise 2.0 sozusagen. Trotzdem sollte man nicht in Hektik verfallen, denn der Vorsprung ist noch angenehm und einen Heimsieg gegen St. Pauli darf man als realistisch bezeichnen. Dann klappts auch mit dem M…

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