Samstag, 26. Februar 2011

Warum nicht mal gewinnen?


Nun ist es also raus: Mitch Langerek (Ist das jetzt richtig geschrieben?) wird unsere unangefochtene Nummer 1 Roman Weidenfeller zum ersten Mal vertreten. Und weiter? Mulmig ists mir dabei nicht wirklich.

Denn unser Team, allen voran Zorc und Klopp, haben diesen jungen Australier genau für den Fall nach Dortmund geholt, damit dieser Roman würdig vertreten kann. Von daher braucht einem nicht Angst und bange werden, wenn man an Samstag Abend denkt. Seine fehlende Spielpraxis wird das Spiel ganz sicher nicht entscheiden.

Vielleicht eher Robery, die man nicht 90 Minuten ausschalten kann. Jedoch haben wir auch ein paar Kicker in unseren Reihen, die ein bisschen gegen den Ball treten können. Und wer auf welcher Position stärker besetzt ist, tut nun wirklich gar nichts zur Sache. Entscheidend ist nun mal das Kollektiv. Und da sind wir auch ganz gut drin, würden sonst nicht nach 23 Spielen 55 Punkte zu Buche stehen.

Also: vielleicht nicht ganz so offensiv wie unser Kevin an die Sache rangehen, aber auch nicht mit vollen Hosen vorm Anpfiff im Stadion oder in der Kneipe sitzen. Stimmungsmäßig dürften wir den Sieg jedenfalls, auch ohne arrogant wirken zu wollen, schon sicher haben. Und mit den 3 Punkten auf dem Feld wird’s in München auch mal wieder Zeit. Am besten so wie in Leverkusen. Im Vorbeigehen.  

Mittwoch, 23. Februar 2011

Schmelzer verlängert und Weidenfeller verletzt


Good news and bad news: Die Tage ist bekannt geworden, dass mit Marcel Schmelzer der nächste Youngster seinen Vertrag vorzeitig bis 2014 verlängert hat. Zuvor hatten schon Götze, Bender, aber auch Zorc und Klopp ihre Kontrakte bis 2014 verlängert.

Die Verlängerung von Schmelle ist hier besonders erwähnens- und begrüßenswert. Gute und junge Linksverteidiger sind rar gesäht und daher auf dem Transfermarkt nur schwer zu bekommen. Hier hat der BVB ein gutes Näschen bewiesen, gerade auch, weil sich die Herren aus München schon vergeblich um einen Außenverteidiger abgemüht hatten. Hier besitzt der BVB nun in seinen Reihen eine Reihe von guten Außen- und Innenverteidigern, sodass hier in Zukunft nur wenig Bedarf an Veränderung bestehen dürfte.

Weit schlimmer ist hier die Nachricht, dass Roman Weidenfeller mit einer Knieverletzung über Wochen auszufallen droht. Zwar haben wir in Langerek einen Ersatzkeeper, der durchaus in der Lage ist, einzuspringen. Jedoch fehlt ihm bisweilen die Erfahrung und die bekannt nötige Spielpraxis. So muss der Australier scheinbar ausgerechnet beim wichtigen Spiel in München einspringen und unser Tor hüten. Hier kann man wohl nur viel Glück wünschen, die Roten aus dem Süden scheinen ja aufgrund der „Giftpfeile“ schon heiß wie Frittenfett zu sein!  

Die Sevilla-Farce


Lange war dieser Beitrag geplant und genau so lange habe ich mich, warum auch immer, vor ihm gedrückt. Aber nun möchte ich über den aktuellen Stand zu den Vorkommnissen in Sevilla berichten. Wobei es einen „aktuellen“ Stand scheinbar gar nicht gibt. Jedoch war ich damals im Dezember selbst Augenzeuge dieser ganz speziellen Fanbehandlung seitens der Polizei, sodass ich nun kurz aufarbeiten will, was seitdem so alles passiert ist.(oder auch nicht)

Ziemlich jedem Borussen dürfte mittlerweile bekannt geworden sein, dass die Reise nach Spanien nicht nur ob des Spiels eine ganz besondere gewesen sein dürfte. Möglich wurde dies durch einen überharten, unverhältnismäßigen und nicht zu rechtfertigenden Einsatz der dortigen Polizei, die wirklich alles unternahm, eine friedliche und gelöste Atmosphäre zum Kochen zu bringen. Und das schon mehr als eine Stunde vor Spielbeginn, als „zufällig“ noch keine Kameras on air waren. So kam es dann, dass Einige bewusstlos am Boden lagen, deutsche Zivilpolizisten trotz ihres Ausweises und unsere Frauen ordentlich geknüppelt wurden. Nach dem Spiel wurden dann 16 Personen festgenommen, darunter auch ein über 60Jähriger, der kaum deutsch sprach. (Wie kann ein so alter Mann eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung darstellen?)

Nun ja, nachdem alle Insassen gefoltert wurden, ein Druckgeständnis unterschrieben und ihre Heimflüge verpasst hatten, entschloss sich die Fanabteilung, das Heft in die Hand zu nehmen. Doch was ist seither passiert?

Zunächst wurden von der BVB Fanabteilung die mehr als 100 Augenzeugenberichte eingesammelt und inhaltlich ausgewertet, um sich ein Bild von der Lage machen zu können. Zum Glück muss man an dieser Stelle erwähnen, dass auch „neutrale“ Fans und Zivilpolizisten vor Ort waren, die die Ereignisse wohl ebenfalls bestätigt haben dürften.

Jedoch kann mit einer Entschädigung oder sonstigen Genugtuung der Betroffenen nicht gerechnet werden. Dies stellt denn auch der Leiter der BVB Fanabteilung, Herr Blumberg, klar.
Die gesammelten Berichte werden gebündelt und in englisch und spanisch übersetzt an insgesamt 30 verschiedene Institutionen gesandt. Letztendlich wird um eine Stellungnahme, bspw. der Uefa und des FC Sevilla gebeten.

Diese Maßnahmen sind zwar lobenswert, werden aber sicher zu keinem „Ergebnis“ führen. Wenn überhaupt jemand auf diese Aufforderung zur Stellungnahme eingeht (bisher ist mir keine Stellungnahme seitens der angeschriebenen Institutionen bekannt), dann wird dort sicher das übliche Geschwafel zu lesen sein. So werden leider auch diese Vorfälle, wie sie in Spanien wohl nicht das erste Mal passiert sind, unaufgeklärt zu den Akten gelegt werden.

Dies ist aber nun nicht als Vorwurf an die BVB Fanabteilung zu verstehen. Diese kann schließlich auch nichts dafür, dass der mediale Druck auf die spanische Polizei schlicht nicht existent ist. Und das ist dann auch der Hauptkritikpunkt an der ganzen Geschichte. Es hat einfach Tage gedauert, bis überhaupt ein deutsches Medium über die Vorfälle berichtet hat. Und die Berichte waren dann nicht gerade ein journalistischer „Aufhänger“, sondern eine Randnotiz, abgeschrieben aus den einschlägigen Foren. Zudem wurde bekannt, dass Sat1, die das Spiel live gezeigt hatten, von der Polizei daran gehindert wurde, Filmaufnahmen von dem Treiben vor dem Stadionplatz zu tätigen. Auch aufgrund dieser Beschneidung der Pressefreiheit wurde nicht berichtet, auch nicht von Sat1.

Hier drängt sich der Eindruck auf, dass man das landläufige Bild, das die Allgemeinheit von Fußballfans hat, nicht durch eine aufwendige Berichterstattung in Frage gestellt werden sollte. Oder ist es so, dass Berichte über diese Ereignisse die Auflage nicht steigern? Hier wäre es wünschenswert gewesen, wenn Medien, die sich auch im Alltag mit Fußball beschäftigen, sich auch hier mal auf die Socken gemacht hätten und ihrem Job nachgegangen wären. Dann wäre vielleicht auch mehr rausgekommen als ein paar Stellungnahmen, die von den entscheidenden Trägern wohl nie abgegeben werden.

Insgesamt wurde hier einfach eine Chance verpasst, das Bild der Fußballfans in ein rechtes Licht zu rücken und zu publizieren, was der gemeine Fußballfan so mitmachen muss, wenn er sich eigentlich nur ein Fußballspiel ansehen will. Mir war nach diesem Spiel der Spaß an meinem ersten Kurzurlaub seit Jahren jedenfalls vergangen.