Dienstag, 3. Mai 2011

Am Ziel; und keiner konnt uns halten!



Jetzt ist es schon Montag Abend. Aber das Gefühl, dass wir es tatsächlich geschafft haben will sich einfach nicht einstellen. Der Alkohol ist abgebaut, die Stimme beginnt sich allmählich zu erholen. Aber dieser Titel ist nicht, noch nicht realisiert. Samstag auf der Süd in Block 81 schon gar nicht. Wie in Trance, wie auf Droge stand man da und checkte nischt, aber rein gar nischt.

Was soll man groß über das Spiel schreiben? Total unwichtig! Wir dominieren die Partie, gehen nach einer guten halben Stunde durch einen Abstauber von Lucas in Führung. Danke Lucas für diesen Befreiungsschlag. Man konnte einige Steine vom Herzen fallen hören. Wir scheinen unsere Hausaufgaben zu machen. Als Robert mit einem schönen Lupfer das 2:0 macht, ist der Käse schon vor der Halbzeit gegessen. Hier brennt definitiv nichts mehr an, da Nürnberg wider Erwarten „brutal“ ungefährlich ist. Nichts als lange Bälle aus dem Halbfeld. Ein Geschenk für die Herren Hummels und Subotic.

Derweil schielen alle Augen nach Köln, die Stadt, in der es zuletzt hitzige Duelle gab. Sollen ausgerechnet die Warmen vom Rhein uns zum Meister machen? Es ist wohl eher Eigennutz, dass Köln etwas glücklich ne Bude macht. Aber unser WS kocht, als der erste Zwischenstand durchgegeben wird. Schon Sekunden vorher war der große Jubel auf den Seitentribünen zu sehen und die Gänsehaut stieg, bis Nobby die schöne Klarheit brachte.

Nach dem neuerlichen Zwischenstand war schnell klar, dass hier nichts mehr schiefgeht. Also Das absolute Gegenteil von letzter Woche am Niederrhein. Entsprechend der frenetische Jubel in Dortmund. Schon vor Abpfiff scheinen alle Dämme zu brechen. Wobei das stark übertrieben ist. Ein paar steigen auf den Zaun. Das ist natürlich tragisch und das Spiel droht abgebrochen zu werden. Nein, nicht wirklich. Aber Ordner positionieren sich und sorgen für einen gesitteten Abpfiff.

Bei Schlusspfiff brechen dann Dämme der Ekstase. Mehr als eine Stunde feiern Team und Trainerstab vor der Süd. Einfach nur schön anzusehen, wie sich die Jungs freuen. Haare werden rasiert und reichlich Bierduschen verteilt. Danach verlagern sich die Feierlichkeiten in die Busse, die Innenstadt oder diverse Discos.

Spät Abends kommt auch unsere Delegation zu Hause an. Noch die Polizei wegen nem schweren Autounfall benachrichtigt, fällt man liebestrunken ins Bett.

Aber zu fassen ist mir dieser Titel noch lange nicht. Dafür habe ich die Gedanken, dass wir es schaffen könnten, viel zu lange vor mich hergeschoben und verdrängt. Ich sollte jemand ranlassen, der sich mit sowas auskennt. Und jetzt kommt alles so „plötzlich“. Obwohl wir schon recht lange ganz oben an der Sonne stehen. Vielleicht ist es auch nur Selbstschutz für den Fall, dass es doch noch daneben geht oder absoluter Pessimismus, den der gemeine Deutsche mit sich herumträgt.

Jedenfalls ist jetzt Montag Abend und das Meistergefühl ist irgendwie anders als bei den letzten Titeln, die ich live erlebt habe. Wie ich jedoch festgestellt habe, geht mir das aber nicht allein so. Und das ist dann doch irgendwie beruhigend. Fortsetzung folgt.

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