Mittwoch, 16. März 2011

Hier geht ein ganz Großer!



Noch vor Kurzem habe ich überlegt, Dede hier in einem Beitrag zum Thema zu machen. Was aus ihm werden wird? Ob er nochmal in der neuen Saison eine faire Chance von Klopp erhalten wird und und und…
Nun kam mir die Meldung in den Weg, die gestern über den Ticker lief. Pressekonferenz mit Dede. Er wird seinen Abschied vom BVB verkünden, gleichwohl aber (noch) nicht sein Karriereende. (Er wird wohl bei einem anderen Club in der Bundesliga nochmal eine neue Herausforderung suchen)Mit Tränen in den Augen konnte man dann hier die im wahrsten Sinne des Wortes bewegten Bilder mitverfolgen. Und auch einen Tag danach schäme ich mich nicht für meine feucht werdenden Augen beim Anblick der Pressekonferenz, aber auch beim Gedanken daran, wie sehr dieser Spieler seine Verbundenheit zum BVB nach außen getragen hat.

Mit Dede verlässt der wohl dienstälteste Profi nach nunmehr 13 Jahren unseren Verein. Seit 1998 bestritt er 319 Spiele, erzielte dabei 12 Tore und bereitete 45 vor. Doch es ist nicht diese Bilanz, die bemerkenswert ist. Es ist der Mensch Dede. Er kam aus Brasilien hierher und hat unseren BVB so lieben gelernt, wie wir ihn lieben. Und auch in schweren Zeiten, als das Geld gewunken und er irgendwo sonst in Europa hätte unterschreiben können, hat er sich für uns entschieden und sich jederzeit professionell verhalten. Interessant seine Aussage auf der PK, als er damals von seinen Mitspielern gefragt wurde, ob er doof sei und warum er den Verein nicht wechsle wegen der schlechten Mannschaft und der prekären sportlichen Situation.

Er jedoch blieb unserem Club treu und entschied sich für Abstiegskampf statt Champions League und für Einbußen beim Gehalt statt für zig Millionen und Sonne satt in Italien. Umso sehr schmerzt es, zuzusehen, wie er durch seine Verletzungsserien immer wieder aus der Bahn geworfen wurde. Der Genickschuss war wohl der Kreuzbandriss am 1. Spieltag der Saison 08/09 in Leverkusen. Seitdem kam er nicht wieder richtig auf die Beine und musste nun Platz machen für Schmelle, der in seiner Abwesenheit zum Nationalspieler avancierte.

Und dieser Punkt ist für mich der wohl bemerkenswerteste. Er hat sich auch mit seinem Reservistendasein abgefunden, obwohl dies in den ganzen Jahren zuvor wohl unvorstellbar für ihn war. Quasi konkurrenzlos hat er über Jahre seinen Part auf der linken Außenbahn gespielt, und das mehr als ordentlich. Doch auch als die Bank rief, hat er sich stets professionell verhalten. Zu keinem Zeitpunkt war sein Unmut publik geworden. Immerhin muss es schwer für ihn gewesen sein, dass plötzlich ein damals unbekannter Jungspund seinen Platz einnahm und er sich plötzlich als altgedienter Profi im besten Alter wieder auf der Bank wiedergesehen hat. Trotzdem hat er die Entscheidung des Trainers akzeptiert und keinen Stunk im Team verbreitet.

Davor kann man nur den Hut ziehen. Und da werden am letzten Spieltag wohl auch nicht viele Augen trocken bleiben, wenn er hoffentlich noch einmal von Beginn an spielen darf und kurz vor Spielende ausgewechselt wird. Ich wünsche mir so sehr, dass ich bei seinem Abschied im Stadion sein kann; hier geht (m)ein Idol. Und hier geht einer, der sich einen würdigen Abschied von Verein und Fans auch redlich verdient hat.

Daher ist zu wünschen, dass ausnahmsweise seine Nummer nicht mehr vergeben wird. Es gibt in Dortmund nicht viele Spieler, dessen Name so sehr mit einer Rückennummer verbunden ist. Weitere interessante Vorschläge zu seinem Abschied wurden hier schon gepostet.

Zum Schluss bleibt eigentlich nur noch zu sagen:
Danke für eine schöne Zeit; Es hat immer Spaß gemacht, dich spielen zu sehen. Du wirst ganz sicher für immer einen Platz in unseren Herzen haben. So einen wie dich werden wir hier niemals vergessen!

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