Montag, 14. März 2011

Verdiente Niederlage und schwacher Support in Hoffe!



Am Samstag war ich zum ersten Mal im Plastikbau zu Hoffenheim zugegen, als der BVB dort seine Zelte aufschlug. Das Spiel erinnerte in verblüffender Weise dem Spiel in Frankfurt aus dem letzten Dezember. Und wieder durfte ich keinen Sieg der Borussia miterleben, bei dem ich auch live im Stadion war. Dafür habe ich schon mehrere Spiele live gesehen, bei denen es nicht zu einem Sieg reichen sollte. (u.a. Derby, Paris, Frankfurt, Sevilla, Hoffenheim und Lautern…) Was jetzt nicht wie eine Drohung klingen soll: Ich habe noch Karten für das ein oder andere Spiele diese Saison ergattern können.

Aber der Reihe nach: Die Hinfahrt zum Provinzbahnhof Sinsheim verlief irgendwie bahntypisch. Günstig durch die Eintrittskarte, die irgendwann als Fahrkarte diente und etwas chaotisch. Nach einem Triebwerkschaden an einer Lok konnte man trotz der Verspätung noch eben so die Anschlüsse erreichen und gelangte somit punktum am HBF Sinsheim. An Shuttlebusse war um die Mittagszeit noch lange nicht zu denken, sodass man zu Fuß weiter in Richtung „Stadion“ marschierte.

Am Einlass warteten dann leicht überzogene Kontrollen. So musste ich nach übelstem Gefummel die Jacke ablegen und meinen Pullover samt Unterhemd hochziehen. Nachdem der Heini meine Nippel und meinen Sixpack in Augenschein genommen hatte, konnte ich endlich das Innere bewundern. Steril, langweilig und viel grauer Beton. Dafür hatten die Tribünen einen guten Steigungsgrad, sodass die Sicht in Ordnung war.
Aber nun zum Eigentlichen…

Nach einer langweiligen Anfangsphase besserte sich die Partie allmählich. Doch schon früh merkte man, dass das hier heute eine schwere Nuss werden würde. Robert hatte mit seinem Volleyschuss a la München neben Santana noch die beste Chance, der im 16er zu überrascht war, dass er plötzlich den Ball vor die Flinte bekam. Ansonsten gabs viel Stückwerk zu sehen, was aber nicht am fehlenden Dortmunder Bemühen lag, sondern an Hoffes geschicktem Defensivverhalten. Hier merkte man die Probleme, die der BVB mit der 4:3:3 Taktik der Blauen hatte.

Nach der Pause dann die kurze, aber einzige wirkliche Drangphase des BVB. Leider gabs statt der Führung nach einem schönen Konter die kalte Dusche. Schmelle musste notgedrungen nach innen ziehen, außen konnte Beck ungedeckt entweichen und für Ibisevic auflegen, der nur noch einschieben musste. Danach wurde zu oft mit hohen weiten Bällen operiert, die ihr Ziel vorwiegend in Lucas klar verfehlten. Die Ruhe war endgültig raus und das Spiel zu nervös für einen klaren Spielaufbau. Lucas hing förmlich in der Luft und auch die eingewechselten Kuba und Da Silva konnten kaum Impulse geben. Da auch Nuri das Spiel nicht zu ordnen wusste, gabs auch kaum mehr Chancen für uns. Da Silva mit einem Schuss knapp drüber, ein Kopfball und die Großchance in der letzten Minute durch Lucas, der aus kurzer Distanz an Starke scheiterte. So steht am Ende eine verdiente Niederlage, die zwar nicht wehtut, aber irgendwie doch nicht hätte sein müssen. Zumindest nicht gegen diesen Retortenclub.

Ein absolutes Muss für diesen Bericht ist noch der absolut schwache Support. Eigentlich bot das Stadion viel, um richtig schön laut zu sein. Der „Verein“ tat sein Übriges, als er uns visuell alles außer die üblichen Dinge erlaubte. Wusste man fürs Auge noch zu überzeugen, bot man akkustisch betrachtet eine absolut schwache Vorstellung. Hier müssen sich unsere Vorsänger fragen lassen, ob es Sinn macht, bei einem so engen Spiel einen Ultra-Dauergesang anzustimmen. Dies war nicht nur unangebracht, sondern auch absolut leise. Mit ein bisschen Feingefühl für die Situation wäre ohne Weiteres aufgefallen, dass hier der Großteil einfach nicht mitzieht (oder mitziehen will). Gerade durch das Dach wären einige „Mainstream“ Gesänge sicher viel gewaltiger rübergekommen. So musste man sogar ab und zu die Heimkurve vernehmen, was bei einem Gegner wie Hoffenheim auch nicht gerade für uns spricht. Jedenfalls hat man hier eine Chance liegenlassen, der „Choreo“ bei Einlauf der Mannschaften auch während des Spiels Taten folgen zu lassen und zu zeigen, was einen Traditionsclub ausmacht und wer hier die Hosen anhat. Auch sollten sich einige mal ernsthaft die Frage stellen, warum sie sich eigentlich eine Steherkarte im Gästeblock zulegen, wenn sie danach nicht einmal im Spiel den Mund aufkriegen. Manch Andere würden sich für solch eine Karte die Finger lecken und Gas geben.
Aber die nächste Chance zu zeigen, dass es besser geht, ist Samstag gegen Mainz. Das Stadion jedenfalls ist mal wieder rappelvoll.

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