Montag, 17. Januar 2011

Ist die Zeit für Hajnal abgelaufen?



Eigentlich wollte ich über den kleinen Ungar erst in kurzer Zeit etwas bloggen. Doch die neueste Meldung über einen bevorstehenden Wechsel zum VFB Stuttgart hat mich gerade aufgeschreckt.

Wenn Sie gerade nicht im Bilde sind: Darf ich vorstellen? Tamas Hajnal, spätestens seit dieser Saison im wahrsten Sinne ohne jegliche Rolle im Kader des BVB. Zurzeit stehen bei ihm insgesamt 58 Spiele und 8 Tore in der Bilanz. In seiner ersten Spielzeit 08/09 erzielte er davon 5 Tore und gab 11 Torvorlagen. Danach kämpfte er jedoch durch einige Verletzungen mehr und mehr um den Anschluss an die erste Elf.

Vorneweg: Seinen wahren Leistungsstand vermag weder ich, noch irgendjemand Anderes zu beurteilen. Doch spielt er selbst dann in den Planungen keine ernsthafte Rolle, wenn Kagawa in Asien spielt, Götze Magen-Darm Beschwerden plagen und Zidan nach seiner langen Verletzung erst wieder „der Alte“ werden muss.

Das ist bitter und irgendwie kann einem der Junge Leid tun. Da kommen die jungen Wilden aus der eigenen Jugend und aus Asien daher, und schnappen ihm den Platz weg, sodass er sich bei manchen Spielen nicht mal mehr auf der Ersatzbank wiederfindet. So hart kann das schnelllebige Geschäft „Fußball“ sein.

Zunächst stelle ich mir die Frage, wie der scheinbare Leistungsabfall zustande gekommen ist? Klar, eine Verletzung wirft einen Profifußballer zunächst immer aus der Bahn, aber er bekommt kaum Einsatzzeiten als Einwechselspieler. Zudem ist er offensichtlich ein Opfer des Systems geworden. So kann er seine Stärken am besten auf der „10“ zur Entfaltung bringen. Doch gerade dort bewerben sich auch Leute wie Kagawa, Zidan, Götze und nicht zu vergessen, Lewandowski. Auf anderen Positionen, bspw. der „6“, ist er meines Erachtens keine ernsthafte Alternative.

Aus seiner Sicht kann es da nur eine Konsequenz geben. Ein Wechsel noch im Januar, möchte er auch seine Karriere in Ungarns Nationalmannschaft nicht gefährden. Nachdem ein Wechsel nach Köln und Hannover an den Finanzen gescheitert war, scheint der VFB der Verein der Wahl zu sein. Jedenfalls berichten mehrere Medien dies übereinstimmend. (Z.B. Die Zeit und die Stuttgarter Zeitung)

In Frage kommt demnach ein Wechsel auf Leihbasis mit oder ohne Kaufoption oder ein Transfer. Bei der großen Konkurrenz erscheint die Frage berechtigt, ob eine Ausleihe noch Sinn macht. Der Ungar ist keinesfalls ein junges Talent a la Le Tallec oder Koch, die durch Spielpraxis bei anderen Vereinen an die Profis des BVB herangeführt werden sollen.

Sollten sich die Vereine finanziell einigen können, wäre ein gänzlicher Transfer durchaus zu bevorzugen. Man spart sein Gehalt und kann zudem eine Ablösesumme X herausschlagen. Gerade auch durch das Scheitern in der Euro League wäre der Verkauf bei ihm sinnvoll.

Auf jeden Fall kann man ihm bei seinem neuen Verein viel Glück wünschen, hat er sich beim BVB stets in die Dienste der Mannschaft gestellt und sich auch neben dem Platz jederzeit tadellos verhalten.


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